Decken braucht man immer wieder – ob beim Tagesausflug mit dem Hund, auf Turnieren oder beim Picknick.
Was mich bisher aber immer furchtbar genervt hat: Die Decke zusammengefaltet und unterm Arm geklemmt zum Zielort zu bringen. Entweder fällt sie runter, faltet sich auf oder ist sonst irgendwie unhandlich.
Also muss eine Lösung her – am liebsten natürlich selbstgemacht: Eine Picknickdecke zum Umhängen.
In unserem Fall wird es eine gefütterte Decke für die Hunde, damit diese nicht auf dem kalten Boden liegen müssen. Natürlich kann man auch eine ganz normale Fleece- oder Wolldecke modifizieren.
Dazu einfach die Schritte 1- 2 überspringen.
Wir brauchen: (Mehr Infos am Ende.)
- Fleece- oder Wolldecke
- 2,5m Gurtband (2,5cm)
- 2 Steckschnallen (ggf. 2x Verstellschnalle)
- Feuerzeug, Stecknadeln, farblich passendes Garn, Schere
- Nähmaschine
Für eine gefütterte Decke brauchen wir zusätzlich:
- Oberstoff (1,30 x 1,60)
- „Unterstoff“ – Wachstuch (1,20 x 1,60)
- Futterstoff (1,20 x 3,20)
- Füllmaterial (ggf. Volumenflies)
- Schneiderkreide zum Anzeichnen
- ggf. Reißverschluss+Knöpfe.
Wer die Decke nicht gefüttert machen will, kann folgende Schritte überspringen:
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1. Die Füllung
Zuerst widmen wir uns dem Futter. Ich habe mich für Daunen entschieden, weil ich noch eine alte Daunendecke übrig hatte. Natürlich geht auch anderes Füllmaterial, wie z.b. Filterwatte, Watte, Styroporkügelchen etc. Auch Volumenvlies, welches es in den unterschiedlichsten Stärken gibt, eignet sich prima.Sollte man sich – wie ich – für Daunen entscheiden ist ein Staubsauger in der Nähe und ggf. ein Mundschutz ratsam.
Den Futterstoff mit den Maßen 1,20 x 3,20 halbieren wir, sodass eine Fläche von 1,20 x 1,60 entsteht. (Rote Linie) Nahtzugaben brauchen wir nicht, denn die Füllung darf gerne ein tick kleiner sein, als der Bezug. Zwei der drei offenen Seiten zunähen (Lila Linie) Wer einen Stoff hat, der zum ausfransen neigt ggf. vorher mit Zick-Zack-Stick die Kanten säumen. Wer Volumenvlies nutzt, kann sich diesen Schritt sparen.
Danach wird an der noch offenen Seite das Füllmaterial eingefüllt. (Blauer Pfeil) Spätestens jetzt wisst ihr auch, warum der Staubsauger bereit stehen sollte ;) Achtet bitte darauf, dass nicht zu viel Füllmaterial in die Hülle kommt, schließlich wollen wir die Decke später noch zusammenrollen! Wenn alles gut verteilt ist, nähen wir drei Linien (grün) in den Bezug der Füllung, damit diese auch da bleibt, wo sie ist. Ich habe eine Handbreit offen gelassen, damit ich am Ende noch die Möglichkeit habe, die Füllung zurecht zu schieben.
Wenn alles sitzt wie es soll, können wir die letzte Öffnung zunähen. (Blaue Linie)
2. Der Bezug
Jetzt folgt unser Bezug, also das, was wir später sehen. Ich habe mich für Fleece als „Oberstoff“ (also die Seite, die später oben ist) und Wachstuch als „Unterstoff“ (also hier die Seite, die später unten auf dem Boden liegt) entschieden. Es ist immer gut, sich ein Bild von dem zu machen, was man später haben möchte. Ich wollte einen Rand aus Fleece um mein Wachstuch herum, daher bin ich etwas anders vorgegangen – dazu später mehr.
Wir schneiden Ober- und Unterstoff passend zu (Nahtzugabe nicht vergessen!) und legen dann beide mit den „Schönen“ Seiten Innen übereinander. An drei Seiten drumherum nähen, eine Kurze Seite offen lassen. Den Bezug wenden und ordentlich ausbreiten. Beim „Eckenpulen“ hilft ein Bleistift oder eine Häkelnadel. Als nächstes wird das Futter eingefügt – Entweder Volumenvlies oder „Futterbezug“ vorsichtig hineinschieben. Jetzt entweder den Reißverschluss oder die (Druck-) Knöpfe in die offene Seite einnähen. Fertig ist unsere gefütterte Decke.
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Ab hier wird es auch für die Anderen interessant:
3. Der Griff
Damit aus unserer Decke eine praktische Mitnehm-Decke wird, brauchen wir einen Griff. Dazu nähen wir zunächst die Schnallen an das Gurtband. Ich habe die ganze Konstruktion verstellbar gemacht, denn ich weiß genau, dass ich in Eile anders rolle, als wenn ich Ruhe und Zeit habe.
Zuerst müssen wir das Gurtband zurecht schneiden. Ich habe dafür die Decke zusammengerollt, das Gurtband drumherum gelegt und dann etwa 25cm dazu gerechnet. Das ganze Zweimal (wir haben ja später zwei Gurte.) Das übrige wir der Griff für unsere Tasche. Diesen kann man natürlich je nach Belieben und vorhandenem Material länger oder kürzer machen.
An der einen Seite des Nicht-Griffes nähen wir die eine Hälfte der Steckschnalle fest. Die andere Seite dieses Abschnittes fädeln wir durch die Verstellschnalle, sodass eine Schlaufe entsteht. Auf das freie Ende fädeln wir nun die zweite Hälfte der Steckschnalle.
Danach fädeln wir erneut das freie Ende duch die Verstellschnalle – und wieder zurück, sodass in der großen Schlaufe eine kleine Entsteht. Die kleine Schlaufe nähen wir dann an dem inneren Gurtband fest, sodass die Verstellschnalle nicht mehr verloren gehen kann, aber noch genug Spielraum hat.
Das ganze machen wir bei dem zweiten Nicht-Griff noch einmal. Jetzt widmen wir uns dem Griff: Dieser wird – wie auf dem Bild zu sehen – kurz über den Steckschnallen angebracht. Ruhig doppelt vernähen, immerhin muss diese Naht später alles tragen. Ruhig erst einmal mit Stecknadeln feststecken und an der Decke schauen, ob es passt und gefällt.
Wenn alles passt und richtig vernäht ist, müssen wir den Griff nur noch an unserer Decke befestigen. Ich hab dafür die Decke zusammengerollt und „eingepackt“, dort wo es passte, hab ich die Steckschnallen festgesteckt und dann festgenäht.
Noch einmal schauen ob alles passt – kontrollieren ob alle Nadeln weg sind (Achtung: Verletzungsgefahr!) – und fertig ist unsere Picknickdecke mit Griff!
Natürlich sind hier der Fantasie keine Grenzen gesetzt: Bunte Stoffe, Schrägband, Stickereien, Stempel und noch vieles mehr machen jede Decke einzigartig. Unsere Decke z.b. hat auf der Wachstuchseite einen Rand aus Fleece, weil ich die direkte Kombination aus Hellgrün und beige so toll finde. Dazu habe ich einfach überall 5cm Fleece überstehen lassen, umgeschlagen und festgenäht.
Mila gefällt sie auf jeden Fall!
Bis Bald!
Kaddie & Mila – die überall Daunen haben
Material – Tipps, Tricks & Co.
Fleece- oder Wolldecke (Fleecedecken in tollen Farben gibt es bei KIK & TEDI schon ab 2€. Qualitativ sind diese völlig in Ordnung. Achtung: Fleece verzieht sich beim Nähen gerne, daher gut abstecken und den richtigen Nähmaschinenfuß benutzen.)
- 2,5m Gurtband (2,5cm) (Abgeschnittene Enden mit dem Feuerzeug verschmokeln – so ribbelt nichts auf.) 2 Steckschnallen (ggf. 2x Verstellschnalle) (Kann man prima von alten Schlüsselbändern benutzen!)
- Feuerzeug, Stecknadeln, farblich passendes Garn, Schere
- Nähmaschine
Für eine gefütterte Decke brauchen wir zusätzlich:
- Oberstoff (1,30 x 1,60)
- „Unterstoff“ – Wachstuch (1,20 x 1,60) (Da Wachstuch eigentlich Plastik ist, sollte man nicht zuoft darin herumpieksen. Anstatt Stecknadeln eignen sich hier Büroklammern prima zum Zusammenhalten!)
- Futterstoff (1,20 x 3,20) (Am besten Baumwolle, gibt es günstig in guter Qualität bei IKEA)
- Füllmaterial (ggf. Volumenflies)
- Schneiderkreide zum Anzeichnen
- ggf. Reißverschluss+Knöpfe.
Quellen für Material:
- Oberstoff – KIK
- Wachstuch – Butinette
- Futterstoff – IKEA (DITTE)
- Füllmaterial – Alte Daunendecke: Flohmarkt
- Volumenvlies: Butinette
- Gurtband Baender24.de
- Schnallen Baender24.de